notes from the outer world.

(Erwachen, den Tag überstreifen, aufbrechen. Vor der Tür wartet schon ein weiter, kühler Morgen, mit letzten Sternen zwischen den Wolken, erster Sonne als Streifen über dem Kirchturm, und für Bruchteile von Augenblicken liegt Wasser in der Luft, Ferne, Küste, altes Holz auf nassen Steinen. Dann rumpelt die Müllabfuhr über die Kreuzung, gegenüber bremst ein schimpfender Radfahrer, und das Bild zerbricht. Vor den Lampen am Weg hängen dichte Spinnweben, man fährt an gegen das Gefühl, wieder und wieder überholt zu werden vom eigenen Schatten, und ist trotzdem beruhigt, dass das dunkle Silhouettenselbst gnädiger mit der Welt ist als das morgendliche Spiegelselbst. In den letzten Minuten kommt all das fragile Früh restlos abhanden im neuen Licht, und hinter dem Fahrstuhl findet man sich das Gewohnte und zum zweiten Kaffee. Nur im großen Inselstein neben dem Monitor hängt noch etwas See und Norden. Habt es mild heute!)

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