Sehr viel später, schließlich: Spüren, dass Woche verweht, an der Art und Weise, wie die Stadt in die Nacht singt. Tanzende Lichter gegenüber, gelegentlich verdeckt durch dunkle Silhouetten ebenfalls tanzender Menschen. Die Studenten-WG an der Ecke hat den Balkon geschmückt, zudem wartet ein eng verschnürter Weihnachtsbaum neben einer Kiste voller Bierflaschen auf seinen Einsatz. (Auch: Nachzuvollziehen versuchen, wohin die Zeit seit dem letzten Freitag floh. Und daran scheitern, in zu viele Löcher stolpern, zu viele Lücken nicht schließen können. Und trotzdem nachsichtig mit sich sein, deswegen. Stunden ohne Sonne folgen Stunden fast ohne Sterne, aber gelegentlich blinkt Mond durch rasende Wolken und das Restlicht zwischen den Häusern hält immerhin eine gewisse Wärme. Alles andere ist im Moment nur Traum. Have a soft night wherever you are.)
10pm and on. Fireworks and parking cars. A late bus, empty, and drivers handing over their shift. A crowd of youngsters passing the door of the pub, laughing, disappearing in between the houses. Police on patrol racing outbound. Late enough to give up on clear thoughts. Everything's arcane beyond this point.
Afternoons. Some light trying to make its way through. Little success. // 📷 366skies
#366skies #outerworld #concrete_city #dresden
Entlang des Nachmittags stolpert man über spielende Kinder, plötzlich bärtig gewordene Teenager und andere Nachbarn, die so vertraut und trotzdem irgendwie fremd sind. Taschen und Werkzeuge werden in ein Auto geladen. Dauerhafte Ortswechsel, als Erklärung. Konversationen neben der Straße, im kalten Wind. Einzelne Kamillenblüten ragen immer noch aus den Brüchen des Asphalts. Geschichten von subtiler Veränderung und der rauhen Schwere, die zeitweise über ihr liegt.
Revisiting. Music for in between, on indifferent days.
https://www.youtube.com/watch?v=htSfipcxS78
#music_for_in_between #melanie_havens #dark_techno #khidi
10am and on. Finding ways to fill temporal gaps. Even while still cautiously watching oneself touch certain borders faster than usual. Random dizziness, slightly tired, somewhat unsettled. Choosing the right music to soothe through a grey morning moving on.
Wieder früh, aber nicht ganz so sehr. Weniger verknittert, dafür sehr viel mehr in der Gemütslage, unverbesserlich verschlafen zu haben, weil alle Wecker schwiegen und die Sonne auch heute allenfalls ein mögliches Konzept bleibt. Ringen - mit Kälte, Prinzipien und der Hürde, an einem Morgen zu duschen. (Gewohnheiten siegen. Kaffee, Obst, Brötchen. Akzeptierte Planlosigkeit. Und Unproduktivität, vielleicht als vorübergehende Chance. Habt es mild heute.)
10pm and on. Eyes falling shut by themselves. Shuffle mode: Old dreams new anxieties a bunch of nightmares and the usual restless state. Cats screeching in the backyard, for a very short moment. Some late visitors leaving the pub, for a taxi or a bus or a long walk. Lights fading, across the street, window by window. Similar moods in opposite ends of days. Have a calm night wherever you are.
Einige Schritte über finstere Wiesen. Hier reicht der Blick nur bis kurz vor die Füße, verirrt sich selbst das Erahnen knapp voraus im unsteten Dunkel. Gelegentlich irren bunte Punkte flusswärts, gefolgt von Stimmen, die Hundenamen rufen. Fern dahinter Strukturen aus Licht, flinmernd, fast wie Traumbilder. Gedämpfte Töne. Ein Hauch von Wasser. Mehrdimensionales Nirgendwo.
Late afternoon. The warm light the falling night. // 📷 366skies
#366skies #outerworld #smartphonephotography #dresden
Closing in on 3pm. The quiet days and the unplanned annoyances. Cold hands, ice in sink, trying to keep a level of balance within. A helicopter heading for the river, high above. Doors opening, closing, two stairs below. Too: Been ignoring notifications for a call left undeclined. Not completely sure what it was. Lost track of actual weekday for a moment.
Fast Mittag: Wieder Laubbläser. Und Tiernahrung. Löchriger Asphalt inmitten anderer Wohnblöcke. Ein rostiger Anhänger, ebensolche Fahrzeuge. An der Feuerleiter hängen Tannenzweige und ein zerzauster Weihnachtsmann. Die Lichterketten hinter den Balkonfenstern sind in Dauerbetrieb, aber um diese Zeit wirken die Farben und Muster uninspiriert und lieblos. Aber zumindest entgeht den Augen gegenwärtig auch das meiste bunte Blinken. Und allein das sollte man zu würdigen wissen. Grauer Himmel, ein wenig Schwindel, Kälter auf der Haut. Kein Wind.
8am and on. Kitchen lights. Breakfast, morning distractions, no sun on no horizon today either. Water gargling in the heatpipes, a demanding voice but whatever message there is still remains unheard. Just enough planning to not unlearn. There's not much more needed as of now.
Immer wieder: Spürbarer Anstieg. Kurz nach dem Fünf-Uhr-Tal. Die Nacht aufteilen, einzelne Segmente behalten, andere vergessen. Komfortable Betriebstemperatur suchen für den gegenwärtigen Zustand farblosen Dazwischens. Nebenan erwacht der Kühlschrank, unten das Radio, und die Musik bleibt glücklicherweise nur eine Ahnung, die ohne Halt verfliegt. Noch keine Dämmerung. Noch keine furchtlosen Gedanken. Habt es mild heute.
Closing in on 9pm. Another odd hour along this days course. Somewhere in between feeling useless at the moment - and feeling lost to weird criterias of usefulness. Closing eyes, early, for a moment. Listening to the silence to emanate from dark houses and empty streets. Moved some lights to the bedroom window. Hoping to keep a bit of its warmth inside, yet making sure that part of it will make it out there to stay visible for others. (Have a safe night wherever you are.)
Die Nachbarn kehrten nach Hause zurück. Balkontür quietscht laut. Geschirr schlägt hörbar auf den Boden, ein Splittern und Bersten hallt zwischen den inneren und äußeren Wänden wider. Böse Worte bleiben aus. Hähne werden betätigt, Wasser plätschert in eine Badewanne. Noch kein Frost. Dafür noch einen Tee. Ingwer. Zitrone. Kandiszucker. Regloses Verharren im Jetzt.
(Noch einmal da draußen. Den Großstadtfeierabend vorüberbranden hören, auch wenn das Viertel heute eher ruhiger zu sein scheint. Atem zählen, Hitze unter den Jacken spüren, zu sehr in sich lauschen, sich gleichermaßen erschöpft fühlend - und zu wehleidig in zu vielen Dingen. Das Schaufenster der Kneipe bewohnt jetzt ein Weihnachtsbaum mit Kunststoffnadeln, trägt den Staub alter Zeiten auf den Kugeln und blinkt so schräg und fröhlich wie in jedem Jahr. Lieferwagen vor dem Supermarkt, einige vertraute Gesichter, viele nur allzu vertraute Gemütslagen. So geht man sich aus dem Weg, und diesmal ohne schlechtes Gewissen.)
Afternoons. Out there. Accumulating light by just trying to stay nearby for long enough. // 📷 366skies
#366skies #outerworld #distances #smartphonephotography #dresden
3pm and on. Doorbells, a surprised cat flying low, steps on staircases. The few neighbours that are here already are about to collect parcels for everyone else. Too, a janitor is pushing trash bins through the passage to the street. They seem to fill up faster with the end of year drawing near. Apparently there's a lot of things to let go of, these days.
Ein wenig später, Abgleich der inneren und äußeren Uhren. Erneut. Leise Tage, schnelle Tage trotzdem. Das Finden von Beschäftigungen jenseits der Notwendigkeit, das Suchen nach Themen, die erfüllen für den Augenblick, ohne allzu sehr zu fordern. Und ein beständiges Training ungewohnter Disziplinen, ein beständiges Ringen mit gewohnten Routinen und merkwürdigen Verhaltensmustern und vor allem sich selbst.
Music for slightly white mornings. A bit of winter cold in every breath.
https://www.youtube.com/watch?v=MgqsJ2hz0z4
#dark_ambient #sun_through_eyelids #music_for_winter_mornings #the_cold_and_the_light
9am and on. White skies, but a little lighter today. And a certain amount of fog still floating through everything. A first coffee, late, gazing across the backyards, like for the very first time noticing the trees at the other end almost merging with the buildings by now. A flock of crows heading for the river. Past sunrise, yet no sun.
Auch heute viel zu früh. Nebel beschlagener Scheiben, Nebel äußerst wirrer Träume zwischen hier und der Welt. Aber zumindest passen die Gefühle für Ort und Zeit wieder halbwegs auf die Wirklichkeit. Anfertigen einer Momentaufnahme des eigenen Zustands, und sei es für das Protokoll und einen späteren Vergleich. Stoßlüften, kurz dabei frieren, die Schritte der Nachbarn im Treppenhaus hören. Und dann noch einmal verschwinden in der Leere vor dem Sonnenaufgang. Habt es mild heute.
Closing in on 10pm. Same place again, slightly different hours, vague mood. Somewhere in between gratitude and restlessness. Dimming the bright once more. Ignoring todays leftovers, leaving a cup of tea nearby, and a window slightly opened as always, for the breath, and for the soul to roam a bit in dreams. Waving the usual goodbye to the hours passed. Sinking in the usual hope for undisturbed sleep. Have a calm night wherever you are.