notes from out there.

Morgenfrost, als Wetterlage und Zustand. Bewusster Versuch, nicht zu lesen oder zu schreiben, die Welt nur so vage wahrzunehmen wie die Scheinwerfer hinter den überfrorenen Plexiglasscheiben der Haltestellen. Raum um sich, als Sicherheitsabstand zu allem, was man um diese Zeit noch nicht in der eigenen Realität verortet bekommt. Aber auch als Leere, in der man vor dem zweiten Kaffee auf sich selbst trifft und merkt: Das ist nicht unbedingt besser. Irgendwann schaltet man die Kopfhörer ab, weil man den Faden des Gesprochenen lang verloren hat und die Worte irgendwo in einer Handlung keinen Sinn mehr ergeben, beobachtet stattdessen die anderen Pendler im Zug, die eigenen Privilegien, das Heraufziehen neuer Dämmerung, die Farben dies- und jenseits der Gleise. Und freut sich, wenn die Türen endlich wieder hinter einem schließen. (Das Schweigen früher Büroflure im letzten Obergeschoss. Und nur Spuren von Wolken. Habt es mild heute!)

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