Wieder an der zweiten Zehn-Uhr-Grenze: Sich selbst noch einmal sortieren, nachdem der Tag viel Konzentration und Energie aufgezehrt hat, die verbliebenen Bilder immer konfuser und zusammenhangsloser durch ebenso konfuse Gedanken tanzen. Haustüren schlagen, gefühlt andauernd. Unter Regenschauern zogen Wellen über den Fluss, klein, kräuselig, verliefen sich in den Uferböschungen, krochen über das hohe Gras in die Büsche, hin zu den ersten Häusern des Stadtbezirks. Jetzt hallt noch der bekannte Gesang durch das Restlicht, der von schweren Reifen auf nassem Boden, von Füßen in Pfützen, von Fahrrädern, an denen Schlösser und Ketten klappern. Auf dem Eckbalkon flackert ein Feuerzeug auf, ein Atemzug, ein Seufzen. Vieldeutige Nacht.