Später und immer noch in früher Nacht: Auf die weiche Stille lauschen, die inmitten alter Fassaden liegt, fast wie Nebel. Wenn das Licht schwächer wird, scheinen auch die Konturen des dunklen Sandsteins ihre Beschaffenheit zu ändern, an Wirkung zu gewinnen im Wechselspiel von Farbe und Kontrast. Umzugsbewegungen, gegenüber, seit langem wieder. Der junge Mann mit streng wirkender Brille und fast kreisrundem Gesicht, der gestern noch Kisten aus einem Transporter schleppte, steht inmitten halb aufgebauter Möbel, wirkt müde und ratlos. Dann greift er zum Telefon, verschwindet aus dem Blickfeld und überlässt Schränke und Regale sich selbst. Ein junges Paar rennt zur Bushaltestelle, jongliert mit Satzfetzen, unterbrochen und atemlos. Rucksäcke klappern im Rhythmus der Schritte. Mechanisches, kratzendes Lachen von der Kneipe her, heiser, angetrunken. (Die Zeit zwischen den Tagen hat einen Takt gefunden, aber noch keine Melodie.)